Bücher,  Dies und Das

Wie viel SUB ist noch normal?

Als ich für meine Umfrage nach der Anzahl der Bücher, welche beim Durchschnittsleser im Bücherregal stehen, auch nach dem SUB gefragt habe, hatte ich noch keine Ahnung, welch Lawine sich da löst und über mich hereinbricht.

Anhand der Zahlen, die ich erhalten habe, möchte man meinen, die Abkürzung „SUB“ steht für SUcht nach Büchern. Im Grunde genommen, ist diese Deutung gar nicht so falsch, doch eigentlich steht sie für den Stapel Ungelesener Bücher.

Die Erweiterung dazu wäre dann noch das RUB, das Regal Ungelesener Bücher.

Do so weit genug mit dem kleinen „Sucht-nach-Büchern 1×1“ dies war nur am Rande erwähnt.

Wie viele ungelesene Bücher mag wohl der Duchschnittsleser in seinen Regalen stehen haben? In meinem Beitrag „Wie viele Bücher braucht der Mensch?“, hatte ich berechnet, dass man, als berufstätiger Familienmensch, in 30 Jahren ca. 400 Bücher lesen kann, es sei denn, man ist bereits in Rente, oder lebt vom Lesen. Wie viele Bücher macht es also Sinn, sich quasi „auf Reserve“ zu legen?

Die Antwort der Community hat mich von den Socken gehauen. Es gibt Leser / innen die ihren Angaben zufolge knapp 1000 ungelesene Bücher zu Hause stehen haben! Zuerst war ich der Meinung, die wohnen in einer Buchhandlung, aber nein, weit gefehlt. Die Bücher stehen bei ihnen zu Hause, scharren mit ihren Hufen und warten darauf, gelesen zu werden.

Arme Bücher, kann ich da nur sagen. Ich hoffe sie ahnen nichts von meiner Theorie, mit den 400 Büchern in 30 Jahren.

Schon klar, nichts ist blöder, als ein Buch zu Ende gelesen und kein neues zur Hand zu haben. Dann gibt es da noch die Buch-Serien, wenn man da nicht rechtzeitige drauf schaut, dass man sich alle zugehörigen Teile sichert, bevor die anderen schneller sind und ausgerechnet der Teil ausverkauft ist, den man als nächstes lesen möchte, kann das schon ganz schön an den Neven zerren.

Doch was habe ich sonst für einen Grund, mir Unmengen an Literatur in die Regale zu stopfen? Die Antwort ist ganz einfach, und da sind wir wieder bei meiner ersten Interpretation von SUB. Lesen macht süchtig! Und nichts schürt die Goldgräberstimmung eines Lesers mehr als ein Grabbeltisch oder eine Schütte voller Mängelexemplare. Da kann schon mal der Gaul mit einem durchgehen. Natürlich reihen sich in den Regalen dann auch noch die gutgemeinten Geschenke und der Nachlass eines lieben Verwandten. Wegschmeißen? Never! Bücher sind Wissen und das gibt man nicht leichtfertig aus der Hand.

Fazit:   Bin ich noch normal oder schon ein hochgradiger Bücher-Messie?

Der Durchschnittsleser hat zwischen 30 und 50 ungelesener Bücher zu Hause, das ist auch der Wert, den ich zu Beginn meiner Umfrage erwartet hatte. Zieht man davon die Fehlgriffe und die Bücher, die man sich selbst nie gekauft hätte (und deswegen auch nicht lesen möchte, da aber geschenkt bekommen, sich aber verpflichtet fühlt, sie zu behalten) ab, ist dieser Wert sicher unbedenklich.

Bei 100 Ungelesenen Büchern kann man auch noch ein Auge zudrücken. Alles was darüber hinaus geht, dient dann nicht mehr der Deckung des Lesebedarfes, sondern befriedigt den Sammelinstinkt. So sind wir Menschen eben programmiert, Sammler und Jäger, und was gibt es Schöneres, als den Urinstinkten nachzugehen?


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