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    Buchvorstellung: Schreib oder stirb von Fitzek und Beisenherz

    „Schreib oder Stirb“, lautet der Titel des Co-Worke-Experiments von Sebastian Fitzek und Micky Beisenherz.

    Ein Comedy Autor und ein Thriller-Experte, kann das gutgehen?

    Wessen Idee war das Coverdesign?

    War das bereits der erste Scherz oder fiel die Wahl nur zufällig auf einen Grafiker, der normaler weise die Schilder für den ultimativen Abverkauf im nahegelegenen Baumarktcenter zu designen scheint?

    Hat es das Werk nötig, dass ein Aufkleber auf die Beteiligung eines Bestsellerautors hinweist?

    Um Diese Fragen zu klären, habe ich mich auf das Experiment eingelassen und mir die 336 Seiten zun Gemüte geführt.

    In „Schreib oder stirb“ wird der Buchagent David Dolla von dem offenbar psychisch gestörten Carl Vorlau gezwungen, ihm einen Buchvertrag über 1 Mio. Euro zu verschaffen.

    1 Mio. Euro, für ein Buch, das David Dolla selbst schreiben soll.

    Worüber? Über genau die Erpressung, die Dolla selbst gerade durchlebt. Der Einsatz, das Leben der 8 Jährigen Pia, die Vorlau entführt haben soll und seither in einem Bunker versteckt hält.

    Dolla lässt sich auf die Erpressung erst ein, nachdem seine schwangere Verlobte brutal überfallen wird und seit dem im Koma liegt.

    Vorlau spielt ein Spiel mit Dolla, er erhält viele verdeckte Hinweise um Pias Versteck auf die Spur zu kommen, dabei stößt er aber immer wieder auf die scheinbar dunkle Vergangenheit seiner Verlobten und merkt, wie wenig er sie eigentlich kennt.

    Die Suche nach Pia, wird zu einem Kampf um Leben und Tod, und zwar um Pias, seines eigenen und das Leben seiner Verlobten.

    Fazit:

    Schreib oder stirb, ist kein Fitzek! Er trägt aber, in der Struktur, die deutliche Handschrift von Sebastian. Denk 3 mal ums Eck und du errätst die Auflösung noch immer nicht. Die Formulierungen und der Schreibstil ist dann offenkundig Beisenherz. Der Zwang, in jeden Satz eine humoristische Pointe einzubauen, zerstört den Spannungsbogen und lässt „brutale“ Szenen völlig deplatziert wirken. Wer sich dadurch aber nicht entnerven lässt, wird aber mit einer kurzweiligen Lektüre belohnt

  • Bücher

    Buchvorstellung: Das Böse in Ihr von Camilly Way

    Das Böse in Ihr, war mein erster Kontakt mit der britischen Autorin. Vom Titel und Genre angetan, hat mich dann der Rückentext davon überzeugt, Camilla Way eine Chance zu geben. Das zeitgeistlich simpel gehaltene Cover, mit schwarzer Vignetierung, ließ mich erst auf einen Neueinsterger tippen. Meine Recherche hat aber rasch ergeben, dass es sich bei Camilla Way um einen alten Fuchs des Genres handelt.

    Doch nun zum Roman: „Das Böse in Ihr“ spielt in 2 Zeitsträngen. Der Erste erzählt von Clara, deren Freund Luke plötzlich verschwindet. Freunde und Arbeitskollegen sind sich sicher, Luke taucht schon wieder auf, sobald er ausgenüchtert ist, doch Clara glaubt, Luke besser zu kennen und befürchtet ein Verbrechen. Nachdem Luke nach einigen Tagen noch immer verschwunden ist, beginnt nun, neben Clara und ihrem guten Freund Mac, doch auch die Polizei mit der Ermittlung. Je tiefer Clara und die Beamten graben, desto mehr merkt Clara, wie wenig sie Luke wirklich kennt. Luke scheint in seiner Vergangenheit nicht derselbe nette Kerl gewesen zu sein, den Clara kennt und liebt.

    Der zweite Strang beginnt schon Jahre früher und erzählt die Geschichte von Beth und ihrer Tochter Hannah. Hannah ist anderst, das bemerkt Beth schon früh. Fehlende Empathie und Schuldbewusstsein bei dem kleinen Mädchen machen der Familie große Sorgen und Probleme. Hannah macht was sie will und das ohne kompromisse. Die Ärzte atestieren Ihr eine Soziopathie, doch was hat das mit dem Verschwinden von Luke zu tun?

    Ich wäre schon beinahe auf Seite 2 ausgestiegen, als ich gelesen habe, dass die Autorin studierte Literaturwissenschafterin ist. Wird sie es schaffen, das Genre Thriller so zu befüllen, wie ich es gerne habe?

    Ich habe Ihr die Chance gegeben und zu lesen begonnen. Von der Erwartung auf schwere, tiefgreifende Literatur etwas gehämmt, hatte ich Mühe in die Story zu kommen. Die Mühe wurde mir aber spätestens zu dem Zeitpunkt genommen, als Clara im Treppenhaus auf ihre mysteriöse Nachbarin getroffen ist. Da war mein Interesse geweckt und meine Lust nach dem „Psycho“ in Thriller getriggert. Wer war die düstere Fremde und was hatte sie mit Luke zu schaffen?

    All den Rest meiner Zweifel hat die Story von Beth und Hannah ausgetreten, wie einen abgerauchten Zigarettenstummel. Die Kleine hat doch einen Knall, oder? Ja das ist die Art von Psychokram der mir gefällt.

    Fazit: „Das Böst in Ihr“ ist ein cooler Pageturner, der immer wieder mit Überraschengen aufzuwarten vermag und die Spannung am laufen hält. Ich persönlich hätte gerne mehr von Hannah und weniger von Clara gelesen, ich finde, der Charakter gab noch etwas mehr her.

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