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Buchvorstellung Selinas Way 2

Nachdem ich Simone Trojhans „Selinas Way 1“ gelesen und vorgestellt hatte, wollte ich natürlich wissen, wie es der „armen, kleinen Selina“ nach ihrer so tragischen und brutalen Entführung wohl weiter ergangen ist. Die taffe kleine Psychobraut wird ihrem Peiniger Mario, wohl die Eier abreißen und sie ihm dorthin stecken wo niemals die Sonne scheint? Oder hat sie in ihm ihren Meister gefunden, der sie für immer gebrochen hat?

Was auf jeden Fall sofort auffällt ist, dass Simone Trojhan erst gar nicht versuchen muss, Selina als hübsches, unschuldiges Mädchen dazustellen, das einfach nur seinen Papa etwas mehr liebhat als manch anderes Kind. Trojhan geht davon aus, dass der Leser Teil 1 kennt und somit bereits ausreichend Einblick in Selinas Psyche hatte.

Selinas Way 2 ist entstanden, weil Simone Troyhan es geschafft hat, Mitleid mit ihrer kleinen Protagonistin zu bekommen und sie aus der brutalen Gefangenschaft von Mario befreit sehen wollte. Doch hat sie ihr damit einen Gefallen getan?

Die Story lässt diese Frage offen und übergibt sie an die Sichtweise der Leser. Doch die Frage die man sich zwangsläufig, im Laufe der Geschichte stellt, ist: „Wie viel Pech kann ein Mensch haben“, oder „wie wahrscheinlich ist es, dass man immer wieder an einen wirklich kranken Psycho“ gerät? Selina schein ein Pheromon auszuschütten, welches für diese Art von Menschen unwiderstehlich zu sein scheint und sie anzieht wie ein Haufen Mist, die Fliegen.

Selina versucht in der Story ihr Leben in eine andere Richtung zu lenken, die dunkle Seite abzulegen und der freundlichen, sanften Selina zurück an die Oberfläche zu helfen. Es dauert nicht lange, bis sie bemerkt, dass die sanfte Selina viel zu schwach ist, um ohne ihre dunkle Seite lebensfähig zu sein. Die Macht über andere zu haben, ist eine viel zu starke Droge und sie ist süchtig nach ihr.

Selinas Way 2 ist flüssig und gut geschrieben, eben auf Trojhan Art und erfüllt somit die Erwartung der eingefleischten Trojhan-Leser. Lässt man die brutalen Abschlacht-Szenen allerdings weg (beziehungsweise ersetzt man sie gegen deutlich harmlosere Umschreibungen), wird die Handlung etwas dünn. Charaktere bleiben selten so lange am Leben, dass es sich lohnt, ihnen mehr Tiefe zu geben, deshalb hinterlassen sie nach ihrem tragischen Ausscheiden aus der Story auch keine schmerzenden Löcher.

Fazit: Bei wem Fäkalien und ausgetretene Gedärme Spannung anstatt Ekel auslösen, der wird auch von diesem Trojhan nicht enttäuscht, die Geschichte wird aber mehr durch Brutalität als durch Nervenkitzel und überraschender Wendungen getragen.

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